Bitzarre Buchen

 

Bei einer Wanderung durch den Schwarzwald fallen sie eindrücklich auf. Sie scheinen wild und verwachsen. Als Solitäre auf Schwarzwaldweiden prägen sie die Landschaft – Weidbuchen. Diese ungewöhnlichen Bäume sind aus einem harten und langen Kampf zwischen Pflanze und Tier entstanden. Über viele Dekaden werden junge Buchentriebe Jahr für Jahr verbissen. Strebt einer von Ihnen in die Höhe kommt schon eine Kuh oder Ziege und beißt sie wieder ab. So entsteht eine buschige Struktur die sich jährlich verbreitert. Dazu kommen der Schnee und die ungestümen Hufe der weidenden Tiere, die ständig auf die Buchen einwirken. Irgendwann sind die äußeren Triebe aber so weit vom Kern entfernt, dass die inneren Triebe weitestgehend geschützt sind. Viele dieser Triebe sind bei einer Höhe von erst einem Meter älter als 60 bis 70 Jahre. Diese können sich dann langsam vorantasten und über die Verbissgrenze schieben, die liegt circa bei circa einem Meter. Haben sie das geschafft, ist die Schlacht gewonnen und der Buche droht keine Gefahr mehr durch die Weidebewohner angefressen zu werden. Durch diesen ungewöhnlichen Aufwuchs entstehen teilweise bizarre Formen, welche die Weidbuchen zu besonders interessanten Landschaftsobjekten formt. Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass einige der scheinbaren Äste gar keine Äste sind, sondern eigene Stämme, die mit den Anderen verwachsen sind.