05.07.2021
Am 05. Juli 2021 hat proHolz Schwarzwald gemeinsam mit den Projektbeteiligten des Buggi 52 eine „Online-Besichtigung“ veranstaltet. Über 150 Teilnehmer haben die Möglichkeit genutzt, sich über das herausragende Holzbau-Projekt zu informieren. Acht Geschosse, ab dem ersten OG als reiner Holzbau, größtenteils in Holzrahmenbauweise, KFW55 als Energiestandard, komplett FSC-Zertifiziert und mit hölzerner Fassade. Diese Kombination dürfte in Deutschland einmalig sein, weshalb das Buggi 52 auch als Leuchtturm durch die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg gefördert wurde.
Willi Sutter – Geschäftsführer der Bauherrengesellschaft IG Klösterle – verdeutlichte den ganzheitlich nachhaltigen Ansatz des Projekts. Nicht nur die Auswahl ökologischer Baustoffe war dem Projektentwickler und dem gesamten Team ein Anliegen. Mit Baukosten von 2700 €/m2 und Mietkosten von 12,50/m2 ist das Gebäude auch unter ökonomischen Aspekten kein Bauwerk nur für Gutverdiener. Hinzu kommt ein Konzept, dass langfristig eine starke, soziale Durchmischung der Bewohner sicherstellt.
Die Umsetzung und Vereinigung der vielen Ideen in einem Entwurf ist Architekt Jochen Weissenrieder von Weissenrieder I Architekten BDA sehr gut gelungen. Der Supermarkt im Erdgeschoss, sowie die Kindertagesstätte im ersten Obergeschoss, mit großzügigem Außenareal auf dem Flachdach, entlasten die knappen Kapazitäten im Quartier. Durch die ressourcen- und platzsparende Holzrahmenbauweise wird das Grundstück optimal genutzt.
Für ein statisches Konzept war das Büro Die Holzbauingenieure zuständig. Benedikt Ganter hatte hier hohe Anforderungen unter einen Hut zu bringen: Gebäudeklasse 5 und damit eine Brandwiderstandsdauer von 90 Minuten galt es ebenso zu berücksichtigen, wie die erhöhten Schallschutzwerte nach DIN 4109-2. Unter anderem mit dem Einsatz von Lignotrend- und Gutexprodukten, konnte man diesen Anforderungen gerecht werden. Um die hohen Lasten eines Achtgeschossers sicher durch die Holzrahmenbaukonstruktion abzuleiten, kam auch die hochleistungsfähige Baubuche zum Einsatz.
Hervorzuheben ist auch die reine Holzbauweise. Ab dem ersten Obergeschoss sind sowohl Treppenhaus, als auch Aufzugsschacht in Holz Konstruiert. Bei dieser Gebäudehöhe durchaus ungewöhnlich. Herbert Duttlinger von Holzbau Bruno Kaiser verwies in seinem Vortrag außerdem auf den hohen Vorfertigungsgrad. Die Bauteile kamen mit Fassade, Fenster und Brandschürzen komplett auf die Baustelle. So konnte das Gebäude innerhalb von zwei Monaten komplett aufgerichtet werden.
Für den 24. September 2021 ist ein Baustellentag geplant, an dem die Möglichkeit besteht, sich das Projekt in echt anzusehen.