Holz-Architek-Tour Offenburg

18.07.2023, Offenburg

Busbahnhof bis Feuerwehr: Holz-Architek-Tour Ortenau zeigt die Bandbreite des Holzbaus

Die Exkursion für Architekten, Ingenieure, Holzbauer und öffentliche Vertreter mit Interesse am modernen Holzbau fand am 18. Juli 2023 statt. Organisiert durch das regionale Cluster proHolz Schwarzwald, erhielten die rund 30 Teilnehmenden Einblicke in vielfältigen Möglichkeiten der Holzbauweise.

Erster Stopp der Ausfahrt war am Busbahnhof in Lahr, dessen Dachkonstruktion wurde von der Architektenkammer Baden-Württemberg beim Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen“ prämiert. Roland Herzog (Zimmerei Roland Herzog), ausführender Zimmerer, war vor Ort und stellte den Exkursionsteilnehmern das Projekt vor. Die markante Dachkonstruktion aus Brettsperrholz auf sich überkreuzenden BSH-Trägern schafft trotz der massiven Betonstützen eine Leichtigkeit, die den Busbahnhof zu etwas Besonderem macht.

Hiernach ging es von Lahr in den Nachbarort Friesenheim, wo eine Werksführung beim Brettsperrholzhersteller SBS Schwarzwald Holzbau Systeme anstand. Geschäftsführer Moritz Weschle führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Hallen und erklärte verschiedenen Produktionsschritte wie die Sortieranlage, Keilzinkung, Hobelmaschine und natürlich die Vakuumpresse. Hierbei sind laut Geschäftsführer Elementbreiten bis zu 3,90 m möglich. Nach der Verleimung werden die BSP-Elemente in der Abbundanlage milimetergenau nach Plan zugeschnitten, eine zweite Abbundlinie sei bereits in Planung, so Weschle.

Als nächstes stand das neue Feuerwehrgebäude der Stadt Offenburg im Stadtteil Waltersweier auf dem Reiseplan. Der sich im Bau befindliche Holzbau wurde aus den Elementen des besichtigten Werks gefertigt. Olga Kaschnikow, planende Architektin der Stadt, konnte nun direkt aus der Praxis von der Arbeit mit BSP berichten. Die Stadt möchte mit dem 3,75 Mio Projekt in Holz ökologischen Standarts gerecht werden. Das ausgerechnet die Feuerwehr in Holz gebaut wird, soll auch mit längst überholten Vorurteilen gegen den nachwachsenden Baustoff in Sachen Brandschutz aufräumen, so die Architektin.

Nach der Mittagspause steuerte die Gruppe ein Mehrfamilienhaus in Renchen mit insgesamt 22 Wohneinheiten an. Das im KfW 55-Standart errichtete 3-geschossige Wohnhaus bietet den Bewohnern mit Aufzug, Tiefgarage, Fußbodenheizung und mehr viel Wohnkomfort. Das familiengeführte Holzbauunternehmen Burkarthaus war bei diesem Wohnbau für die Projektentwicklung und Ausführung tätig.

Zu guter Letzt wurde die Kita am Fliederweg besichtigt. Das ebenfalls dreigeschossige Gebäude beherbergt neben insgesamt 90 Kitaplätzen 6 barrierefreie Wohneinheiten, einen Veranstaltungsraum für die Gemeinde, sowie Räumlichkeiten für externe Kurse. Der Bauverein Breisgau war als eine der größten Genossenschaften in der Region als Bauherr und Planer tätig. Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Marc Ullrich hob die sehr gute Zusammenarbeit mit Stefan Göppert von der ausführenden Zimmerei Elztal Holzhaus, sowie Bürgermeister der Stadt Herbolzheim Thomas Gedemer hervor, welche ebenfalls anwesend waren.

 

Die Teilnehmer vor der "KITA am Fliederweg"
Die Teilnehmer vor der "KITA am Fliederweg"
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