Was Holz alles kann - proHolz Schwarzwald präsentiert zwei Wanderausstellungen im WaldHaus Freiburg

 

Modernes Bauen mit Holz steht im Zentrum von zwei Wanderausstellungen im WaldHaus Freiburg. Zur Eröffnung am Freitag, 02.03.2018, waren zahlreiche Vertreter der Stadt Freiburg, der Behörden sowie Architekten und Vertreter von Unternehmen, die in der Holzbranche tätig sind, gekommen. Bei der Organisation der Ausstellungen arbeitete die regionale Clusterinitiative proHolzSchwarzwald mit dem WaldHaus Freiburg und dem Kammerbezirk Südbaden der Architektenkammer Baden-Württemberg zusammen. Die Ausstellungen sind noch bis zum 11. März 2018 im WaldHaus Freiburg zu sehen.

 

 

Bei der Eröffnung hob Forstpräsident Meinrad Joos hervor, dass Bauen mit Holz und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Die Waldbewirtschaftung mit ihren unterschiedlichen Facetten sorge dafür, dass beispielsweise der Stadtwald Freiburg auf 5200 Hektar Fläche jährlich 62 000 Tonnen CO2 durch das Wachstum der Bäume aufnimmt – das entspricht 3,6 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der Stadt Freiburg. Aus forstlicher Sicht, so Joos, ist es für die Zukunft von Bedeutung dass neben der Weißtanne und der durch den Klimawandel gefährdeten Fichte auch die Buche für Bauzwecke Verwendung findet. Der überwiegende Teil des Schwarzwalds wird von der Fichte dominiert, die Weißtanne hat einen Anteil von etwa 18 Prozent. Buchen wachsen vor allem in den Vorbergzonen. Joos: „Die Fichte ist auf dem Rückzug, die Buche auf dem Vormarsch“. Michael Hafner, Beiratsvorsitzender von proHolz Schwarzwald, betonte in seinem Grußwort den großen Stellenwert einer Steigerung der Verwendung von Holz aus dem Schwarzwald. Die Branche müsse sich innerhalb der Wertschöpfungskette Forst und Holz besser vernetzen und die Zusammenarbeit der Beteiligten fördern und unterstützen. Dieser Aufgabe stelle sich die Clusterinitiative proHolz Schwarzwald durch Öffentlichkeitsarbeit und die Ansprache privater und öffentlicher Bauherren sowie der Architekten. Hafner: „Wir wollen die Menschen für Holz begeistern“. Denn Holz werde im Bauwesen sowohl beim Klima- als auch beim Ressourcenschutz in der Zukunft eine zentrale Rolle spielen. „Wenn das Holz zum Bauen verwendet wird, gelangt das so gebundene CO2 nicht zurück in die Atmosphäre. Beim Bau eines Ein- oder Zweifamilienhauses aus Holz entstehen zwischen 35 und 56 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen“ sagte Hafner. Es sei belegt, dass bereits ein Drittel des jährlichen Holzeinschlags in Deutschland dafür ausreichen würde, um sämtliche Eigenheime in Holzbauweise entstehen zu lassen. Im Blick auf die Wanderausstellungen erklärte Hafner, sie zeigten die Qualität und Schönheit zeitgenössischer Holzbauten.

 

 

Es gebe vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Holz. Er nannte Parkhäuser aus Buchenfurnierschichtholz oder Freiburger Flüchtlingsheime, die schnell errichtet werden mussten, als Beispiele. Die Vorteile der Holzbauweise, so Hafner, seien vielen Bauherren bisher noch nicht hinreichend bekannt. Reiner Probst, stellvertretender Vorsitzender des Kammerbezirks Südbaden der Architektenkammer, stellte fest, es habe sich beim Bauen im Schwarzwald gerade durch den zunehmenden Einsatz von Holz als Baustoff in den letzten Jahren viel bewegt. Das zeigten zahlreiche im Wettbewerb „Baukultur Schwarzwald – Neues Bauen im Schwarzwald“ ausgezeichnete Objekte. Die Ausstellungen und der Wettbewerb hätten nicht nur die Funktion der Darstellung der Objekte, sondern sollten Anregungen geben und das Bauen mit Holz insgesamt befördern. Im zweiten Wettbewerb „Baukultur Schwarzwald“ seien 2016 20 von 92 Arbeiten ausgezeichnet worden, darunter das Studentenwohnheim B7 in Furtwangen und die Belchenhalle in Staufen. Die beiden Holzbauten wurden von den Architekten Philipp Kuner aus Furtwangen und Daniel Hin aus Freiburg im Rahmen der Eröffnung der Wanderausstellungen in kurzweiligen Vorträgen präsentiert. Bei den drei Studentenwohnheimen handelt es sich um ein Ensemble aus vorgefertigten Holzmodulen mit je vier Zimmern und großzügigen Gemeinschaftsflächen. Bei der Belchenhalle lautete die Aufgabe Erneuerung und Erweiterung eines Zweckbaus aus den 60er Jahren. Viel Beifall erhielten auch zwei Studierende aus Coburg an der bayrisch-thüringischen Grenze für ihren Entwurf eines Globe Theaters aus Holz, dass dem Rundtheater in der Tradition des englischen Dramatikers Shakespeare nachempfunden ist. Erst vor zwei Wochen hatte der Gemeinderat in Coburg entschieden, den Entwurf der beiden Studierenden tatsächlich zu realisieren.
Die Wanderausstellung „HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR – Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz“ zeigt ausgezeichnete Bauwerke und Entwürfe aus den Wettbewerben „Deutscher Holzbaupreis 2017“sowie „Hochschulpreis Holzbau 2017“, ausgelobt von Holzbau Deutschland. Die Ausstellung „Baukultur Schwarzwald – Neues Bauen mit Holz“ präsentiert Bauwerke aus der südbadischen Region. Die Ausstellungen sind bis zum 11. März 2018 zu sehen. Das WaldHaus Freiburg, ebenfalls ein sehenswerter moderner Holzbau, ist über die Wonnhalde am Rand des Stadtteils Wiehre zu erreichen. Die Zufahrt von der Wonnhalde ist ausgeschildert, ebenso ist das WaldHaus mit der Straßenbahnlinie 2 Richtung Günterstal zu erreichen.
(Öffnungszeiten WaldHaus Freiburg: Sonntag 12 – 17 Uhr, Dienstag bis Freitag 10 – 17 Uhr)

 

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