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Badisches Zimmerer- und Holzbaugewerbe meldet stabile Auftragslage - Holzbau Baden fordert Anreize für mehr Wohnungsbau

 

Eine sehr positive Resonanz fand der 3. Freiburger Brandschutztag, den die Brandschutz-Akademie Baden-Württemberg am 13. Oktober 2016 im Europa-Park in Rust durchführte. Marc Schlicksupp von der Brandschutz-Akademie sowie der Beiratsvorsitzende von proHolz Schwarzwald als Schirmherr, Michael Hafner, konnten über 130 Teilnehmer begrüßen. Gekommen waren unter anderem zahlreiche Architekten und Holzbauunternehmer, welche die Gelegenheit nutzten, um sich über aktuelle brandschutztechnische Entwicklungen im Holzbau zu informieren.
 
In seinem einleitenden Vortrag präsentierte Prof. Ludger Dederich von der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg zunächst einen historischen Rückblick auf die Entwicklung des Bauens mit Holz, bevor er auf aktuelle deutsche und europäische Holzbauprojekte einging. Der Vergleich, den er zwischen den Bauordnungen der einzelnen Bundesländer sowie europäischer Staaten aus der Perspektive des Holzbaus zog, ergab, dass Baden-Württemberg zwar durch die Novellierung der Landesbauordnung bundesweit eine Spitzenposition einnehme; gleichzeitig wurde jedoch deutlich, dass insbesondere die skandinavischen Länder dem Holzbau im europäischen Vergleich einen wesentlich höheren Stellenwert einräumen. Diese Feststellung belegte Dederich in erster Linie anhand der Anzahl der zulässigen Geschosse und der erlaubten Gebäudehöhen.

Hans-Jörg Scherbening von der DEKRA Automobil GmbH referierte über die Planung und Errichtung eines Hotels in Holzmodulbauweise. Insbesondere ging er dabei auf die brandschutztechnischen Herausforderungen ein und zeigte Lösungswege auf. Die Darstellung aus Sicht einer Prüfgesellschaft eröffnete vielen Teilnehmern eine neue Perspektive auf brandschutztechnische Aspekte.

Anhand zahlreicher anschaulicher Videosequenzen beleuchtete Prof. Reinhard Ries von der Feuerwehr Frankfurt am Main das Thema Brandschutz bei Wärmedämmverbundsystemen in Deutschland und Europa. Kritisch zeigte er die Schwierigkeiten auf, mit denen die Feuerwehr und Helfer im Falle eines Fassadenbrandes zu kämpfen haben.
 

Markus König, Leiter der Stabsstelle Sicherheitsmanagement des Europa-Parks Rust, stellte das Brandschutzkonzept des Freizeitparks vor. Die Zuhörer verfolgten interessiert die Entwicklung von einer Löschtruppe in den Anfangszeiten des Parks hin zu einer professionellen Werksfeuerwehr.

Unter dem Titel „Brandsicherheit dank Forschung und Entwicklung“ behandelte Prof. Andrea Frangi vom Institut für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich das Veranstaltungsthema aus wissenschaftlicher Perspektive. Dabei hob er die Verlässlichkeit von Holzkonstruktionen hervor: Die Tragfähigkeit von Holz im Brandfall lasse sich sehr gut berechnen; zudem sei im Gegensatz zu anderen Baustoffen plötzliches Versagen ausgeschlossen.
 

Lösungen und Feuerschutzabschlüsse im Holzbau präsentierte Claus Schmid, Geschäftsführer der Holzbau Schmid GmbH & Co. KG in Adelberg. Kritik übte der Referent an der derzeitigen Rechtsunsicherheit für produzierende Betriebe im Hinblick auf europäische Produktkennzeichnungspflichten.

Mandy Peter von der bauart Konstruktions GmbH & Co. KG in München ging auf die allgemeinen Grundlagen des Bauordnungsrechtes ein und zeigte deren praktische Umsetzung in verschiedenen Projekten des mehrgeschossigen Holzbaus. Den Abschluss machte Alexander Waldner von der Hilti Deutschland AG mit Ausführungen über Abschottungen im Holzbau bei Sanierung und Neubau. Im Anschluss an eine Erläuterung der theoretischen Grundlagen präsentierte er konkrete Umsetzungsbeispiele.

Rückblickend zogen Marc Schlicksupp, Geschäftsführer der BRM Brandschutz- und Risikomanagement GmbH, und Johannes Haug, Clustermanager von proHolz Schwarzwald, eine positive Bilanz der Tagung, die von den zahlreichen Teilnehmern als sehr gewinnbringend bewertet wurde.

[Bilder Mitte links und unten rechts: Johannes Meger Photography]

 

 

 

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